der aufrechte gang

  1. Ein schöner Satz sagt „Der aufrechte Gang allein macht es nicht“. Stimmt! Aber er zeichnet uns aus, oder zumindest die meisten von uns. Der Weg zu unserer Haltung war ein langer, denn dafür musste ordentlich umgebaut werden. Hat sich aber gelohnt, denn wir haben dadurch ein hervorragendes Blickfeld, in dem wir mit unseren Werkzeugen arbeiten können.

Unsere aufrechte Haltung kann übrigens gerne doppeldeutig verstanden werden, gilt Haltung ja auch als Einstellung. So ist die aufrechte Haltung auch ein Merkmal, ein Statement, sie wirkt auf uns und unsere Umwelt. Aufrecht heißt ehrlich, standhaft, verlässlich, mutig… kurzum ein durchweg positiv beleumundeter Begriff.

Und gesundheitlich ebenfalls absolut zu begrüßen. Der menschliche Körper ist dafür gemacht, gleichmäßig zu sein und gerade, alles, was davon abweicht ist schmerzhaft. Wer kennt es nicht, dass abends der Schädel brummt, wenn man den ganzen Tag gekrümmt am Rechner sitzt und schildkrötenartig den Kopf in den Monitor steckt. Warum? Weil wir uns den lieben langen Tag falsch gehalten haben.

Wir lassen den Kopf hängen, die Schultern, gehen und sitzen vornüber gebeugt und zahlen dafür mit Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen. Das drückt uns nieder. Es BEdrückt uns. Wir fühlen uns nicht mehr wohl und unser Blickfeld wird kleiner, wir haben nicht mehr einen so guten Überblick. Der Einfluss der falschen Haltung auf die Psyche ist eindeutig und sichtbar. Von außen sehen wir auch geknickt aus, gebeugt, traurig und schwach. Wir haben fast schon eine Opferhaltung. Was können wir dagegen tun?

Kopf hoch!

Als erster Schritt gegen die Entwicklung in Richtung Quasimodo gilt: Kopf hoch! Wer den Kopf aufrecht und frei trägt, hat schon den ersten Schritt zu einer besseren Haltung hinter sich gebracht. Was kostet uns das? Nun, die Kraft, den Kopf oben zu halten.

Aber was bringt das? Ganz einfach: Mehr Luft, weil wir den Abstand zwischen Kinn und Brustbein vergrößern, dadurch können wir freier atmen, bekommen mehr Luft, mehr Sauerstoff und fühlen uns nicht mehr so beengt. Zweitens haben wir ein erweitertes Blickfeld, wir gewinnen wieder an Überblick, wir können wieder sehen! Drittens können wir den Kopf wieder besser drehen, wir kriegen also wieder mehr von unser Umwelt mit, wir sind wieder am Leben beteiligt. Viertens werden die Nackenschmerzen bereits nach kürzerer Zeit abklingen. Und die Kopfschmerzen. (Bitte nicht vergessen, ausreichend Wasser zu trinken!!)

Mit diesem einfachen Tipp können wir wieder hoch erhobenen Hauptes durch die Welt schreiten.

Schultern zurück!

Jetzt, wo wir den Kopf wieder stolz aufgerichtet haben und mehr Luft bekommen, wollen wir weitermachen. Die Schultern werden zurückgenommen und der Welt wird mit einer breiten Brust begegnet. Was kostet uns das? Wieder die Kraft, die Schultern gerade und zurückgezogen zu halten, dazu die Koordination, die Schultern nicht zu weit nach links, rechts oder hinten zu ziehen. Es kostet also ein wenig Kraft und Konzentration.

Und was bringt uns das nun? Siehe auch oben: Mehr Luft! Noch mehr Luft sogar, weil wir unserer Atemhilfsmuskulatur Platz zum Atmen (entschuldigt bitte dieses miese Wortspiel…) verschaffen. Es öffnet uns im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben mehr Platz, wir haben jetzt eine offene Frontpartie. Der Kopf ist aufrecht, die Schultern gerade zurück. Wir bieten der Welt unsere offene Vorderseite an. Damit wirken wir sowohl nach außen als auch nach innen größer, offener, sicherer. Wir zeigen der Welt unsere Kehle. Und somit zeigen wir der Welt, dass es für uns keinen Grund gibt, in Abwehr- oder Angriffshaltung zu gehen.

Rücken gerade!

Nun ist der Kopf oben, die Schultern zurück, jetzt richten wir uns zu unser vollen und auch eindrucksvollen Größe auf! Ganz egal, ob diese nun bei 1,65 m aufhört oder die 1,90 m übersteigt. Wir sind groß und eindrucksvoll. Weil wir aufrecht, gerade und mit hoch erhobenem Kopf durch die Welt gehen. Und das sieht nicht nur von außen souveräner und zufriedener aus, das wirkt auch nach innen. Was kostet uns der Spaß? Fast nichts. Wir haben den Kopf schon oben und die Schultern zurück, das zieht uns schon fast automatisch gerade, so dass wir nur noch minimal Kraft und Konzentration benötigen, auch den Rücken ordentlich zu halten.

So. Was genau bringt uns jetzt Nummer 3? Weniger Schmerzen! Dadurch, dass wir die natürliche Haltung der Wirbelsäule wiederhergestellt haben, nehmen wir Druck von den Bandscheiben und entlasten unsere Rückenstreckermuskulatur. Damit lassen nach einiger Zeit die nervigen Schmerzen nach. Wenn wir unsere Haltung dann auch noch mit passender sportlicher Aktivität verstärken, verschwinden die Schmerzen komplett.

Ergebnis: Passt!

Fazit: Einfach mal ausprobieren, Kopf hoch, Schultern zurück, Rücken gerade. Dazu noch die Augen offen halten und vielleicht sogar lächeln. Das Gefühl wird sofort besser! Und die Umwelt reagiert gleich viel besser. Wir werden als offener, freundlicher, souveräner und mutiger wahrgenommen. Wenn wir dann auch noch ein wenig freundlich zu unser Umwelt sind, haben wir auf ganzer Linie gewonnen!

Es kostet uns fast gar nichts, bringt aber enorme Erträge an Gesundheit und Zufriedenheit. So geht Effizienz…